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Südlicher Kungsleden in Schweden, Teil 1 Planung und Ausrüstung

Südlicher Kungsleden in Schweden, Teil 1 Planung und Ausrüstung

Kilometer: 365km in 15 Tagen

Start/ Ziel: Sälen /  Storlien

Höhenmeter: Einige

Schwierigkeiten: Kein alpines Gelände aber bis zu 30km am Tag mit 20kg Rucksäcken

Fazit: Unbeschreiblich

Diese Tour ist nicht mehr zu 100% Aktuell aber sie ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil meiner Wanderleidenschaft und meiner Begeisterung für die Berge.

Hier brach endgültig der Bann um noch mehr und intensiver in den Alpinismus einzutauchen.

Auch in der Natur lag ein großer Reiz. Die unendliche Weite und absolute Ruhe.

Durch einen guten Freund bin ich auf diese Tour überhaupt aufmerksam geworden.

Wandern in Schweden. Nie kam mir der Gedanke, dass mich eine Tour in den hohen Norden verschlägt. Aber schon die ersten Bilder und Touren Berichte weckten die Abenteuerlust und ließen mein Wanderherz höher schlagen.

Angesetzt für die Tour sind circa 16 Tage in denen man knapp 365 Kilometer bewältigen muss.

Die Planung für diese Tour begann für uns schon sehr früh in diesem Jahr. Einiges musste vorab gecheckt und organisiert werde. Das beinhaltet nicht nur die Routen-Planung, Vorräte und Kleiderwahl sondern auch den Organisation von Equipment und der An und Abreise.

Als erstes machten wir uns über die An und Abreise Gedanken, da man hier ja auch vorab Buchungen tätigen muss.

Wie erreicht man einen Startpunkt der mitten im Nirgendwo liegt?

Viele Wege führen nach Rom war das Motto und das galt auch in diesem Fall.

Man kann mit dem Zug fahren, dies dauert aber für den Hinweg schon allein knapp 2 Tage . Von Stuttgart über Hamburg und Kopenhagen weiter über Stockholm bis man irgendwann Sälen erreicht. Eine gute Verbindung mit circa 5x Umsteigen und eben dieser langen Anfahrt kam für uns nicht in Frage. Wenn man bedenkt das man nur 16 Tage Urlaub hat aber 4 Tage für die An und Abreise planen muss war es für uns keine Alternative. Hinzu kam das Storlien nochmal weiter Nord Westlich liegt wie Sälen.

Also ging die Suche weiter und es stellte sich heraus das man am geschicktesten mit dem Flugzeug nach Stockholm kommt und dann mit dem Zug weiter in die Provinz fährt. Wir hatten den Vorteil das wir noch eine Nacht in Stockholm nächtigen konnten und ausgeruht am nächsten Tag starten konnten.

Der Rückweg bot auch das ein oder andere Hindernis. Storlien liegt näher an Trondheim wie an jeder anderen „ größeren“ Stadt, jedoch die Flugverbindung von Trondheim nach Stuttgart oder Frankfurt war äußerst schwierig.

Wir entschlossen uns also wieder auf die Schienen umzusteigen. Mit dem Zug ( nachmittgas) ging es bis in die Nacht hinein nach Sundvallen, von dort mit dem Nachtzug nach Stockholm Arlanda und von dort dann mit dem Flugzeug über Frankfurt nach Stuttgart. Es war wie wir fanden die angenehmste Art und Weise die Tour anzugehen.

Die kosten hielten sich an sich in grenzen, Flüge bekommt man ja wirklich zu einem guten Preis. Man sollte die Züge direkt über die Seite der Schwedischen Bahn buchen, dies ist wesentlich günstiger.

Wichtig!Beim Reisen mit Rucksäcken im Flugzeug müssen diese in einem Reisesack verstaut werden. Hier geht es darum das die ganzen Bändel der Rucksäcke sich im Förderband verhaken können. Ob die Stöcke und das Zelt lose in dem Sack sind ist auch egal.

Kleine Tipp noch.: am Gate kurz vor dem betreten des Flugzeuges das Personal fragen ob das Gepäck auch mit Sicherheit mit nach Schweden fliegt.

Die An und Abreise war also geplant und wir konnten dann mit dem Equipment starten.

Man kann einiges im Internet darüber lesen und ich denke auch es gibt keine wirkliche Optimallösung für so eine Tour. Es sind sicher persönliche Erfahrungen die eine wichtige Rolle spielen und am Ende auch wie viel Kilogramm man sich auf den Rücken schnallen möchte. Wir fanden für Männer einen Mittelwert von 20kg und für Frauen circa 14 heraus.

Nach einem Probepacken mit Wasser Flaschen ist es schon enorm viel, wie wir feststellten. Also fingen wir auch an zu schauen wo man doch noch etwas einsparen kann. Ich zum Beispiel spare an den Unterhosen. Da kenne ich nix.

Große Faktoren sind sicherlich die Gegenstände wie Zelt, Schlafsack,Kocher,Isomatte,Essen und Klamotten.

Fangen wir also an:

Unser Zelt ist das Epic 2 von Salewa ein leichtes 2 Personen-Zelt mit sehr leichter Stangen-Bauweise. Es besteht aus nur einer sehr robusten und mit einer hohen Wassersäule versehenen Plane. Es lässt sich komplett von innen aufbauen und bietet enorm viel Platz. Mit seinen 1,8kg ist es ein reines Gewichtswunder.

Mein Schlafsack von Mountain Equipment, wiegt lediglich 1kg. Er hat eine Komforttemperatur von 2 Grad was ihn enorm Vielseitig macht. Für kalte Wintertouren ist aber sicherlich nicht geeignet. Das Gleichgewicht zwischen der Komforttemperatur und Gewicht überzeugt mich seither.

Auch die Wahl des Kochers spielte eine wichtige Rolle. Es wurde sich für den Benzin Kocher von Primus. Wir haben mindestens zwei mal am Tag „ gekocht“ und wollten dann nicht die Gaskartuschen mitnehmen. Hinzu kam das Fliegen, wo diese Kartuschen nicht unbedingt gerne gesehen werden.

Die Flasche fasst 0,75 Liter und ist sehr leicht. Wir betankten diese an einer Tankstelle in Stockholm. Über eine kleine Pumpe und eine Zerstäuber wird das Benzin aus der Flasche gepumpt und entzündet. Die Flamme ist super heiß und sehr effektiv. Preis Leistung, Effektivität und Gewicht überzeugten uns sehr. Nach zwei Wochen hatten wir am Ende sogar noch was übrig und konnten dies an einer Tankstellen zurückgeben. Der Wart hatte einen Kanister und befüllte damit seine Kettensäge. Für den Rückflug spülten wir die Flasche mit Apfelsaft aus. Dies lindert den Geruch nach Benzin extrem. Was am flughafen sicher von Vorteil ist.

Die Isomatte von Thermarest ist ein super leichter Klassiker. Sie ist schnell augeblasen und einsatzbereit. Mit nur 500g ist sie ein super Begleiter.

Thermarest ist nicht ganz günstig aber für den gewichtsbewussten Wanderer ein muss.

Auch beim Essen gingen wir diesmal anders vor. Gesichte war Milchpulver und Haferflocken, Brühwürfel und Kräcker. Alles viel zu viel Gewicht und nicht sehr appetitlich.Über den Geschmack von gefriergetrockneter Nahrung lässt sich sicherlich streiten aber wir fanden das ein oder andere Highlight.

Wir entschieden uns für eine Auswahl an Speisen von Treck and Eat. Bei Globetrotter findet man eine riesige Auswahl an Essen. Vorab dies ist sicher auch nicht die günstigste Methode aber sicherlich die leichteste und leckerste. Man kommt auf dem Trail nicht wirklich an Supermärkten oder sonstigen Einrichtungen vorbei um einzukaufen und die Hütten verkaufen auch nur Dosen Ravioli, also warum nicht den Wild Gourmet Topf. In der Tat war hier der Name Programm. Eine kulinarische Offenbarung.

Die Gerichte sind innerhalb von 5min fertig. Jeder schnappte sich also sein Abendmenü.

Jeder von uns stellte sich also sein Menü für 14 Abende zusammen. Das Frühstück wurd auf 7 reduziert. Trak and Eat ist hoch kalorisch. Eine Mahlzeit kommt auf circa 650 Kilokalorien. Zum Frühstück gab es dann immer einen Leckeren Milchreis, was für den Tag schon gut reichte. Selbst das Ei Pulver, für Rührei oder Omelette war wirklich gut.

Sicherlich eine der größten Fragen bei so einer Tour ist die was man alles zum Anziehen mitnimmt.

Ich habe mir zuerst angeschaut was für eine Gegend wir durchlaufen und welche Temperaturen dort herrschen könnten.

Die Tour geht durch verschiedene schwedische Hochmoore. Ende August ist es Tagsüber warm aber nachts durchaus schon kälter.

Über die letzte Zeit und gerade vor der Tour habe ich mich sehr mit Mammut ausgestattet. Äußerst Funktional und langlebig machen den Preis wett. Es lohnt sich sicherlich etwas mehr zu investieren für eine enrom gute Qualität.

Ich begann also damit den Rucksack ( Deuter 55+ 10) zu packen und zu wiegen. Nach dem ersten mal war ich bei 24kg. Ohne Wasser in der Deuter Trinkblase.

Ich wollte aber etwas unter die 20kg. Also hieß es aussortieren was man nicht unbedingt braucht. Schlussendlich schaffte ich es auf auf 18 Kilo ohne Wasser.

Das war für mich im Rahmen.

Ein guter Tip den wir fanden, Die unterschiedlichen Kleidungsstücke und sonstige Sachen in große Gefrierbeutel packen. So sind sie im Rucksack nochmal geschützt und man hat auch eine gewisse Ordnung.

Zu unsere Ausrüstung gehörte zu dem ein Satelliten Telefon. Es ist sicherlich nicht verkehrt eins mitzunehmen, teilweise waren die nächsten bewohnten Orte über 70km entfernt. Und in Schweden ist nicht jedes Dorf das man auf den Wanderkarten auch bewohnt. Es gibt viele Dörfer die einfach nur aus Ferienhäusern bestehen die aber dann auch nur in dieser Zeit bewohnt sind. Aus einer früheren Tour nach Schweden war mir auch bekannt das auch auf größeren Straßen nicht zwangsläufig viele Autos fahren.

Mit knapp 23 Einwohnern pro Quadrat Kilometer (wobei der Großteil in den großen Städten wie Stockholm, Malmö und Östersund lebt)  begegnet man in der Provinz nicht wirklich vielen Menschen.

Ein Satelliten Telefon kann man sich bei den Örtlichen Alpen Vereinen leihen. Da die Anschaffungskosten für ein eigenes Modell sehr hoch sind. Man sollte es auch nur im Notfall benutzen da selbst ein kurzes Telefonat mehrere Euros kosten kann.

Vor der Reise galt es dann auch noch schwedische Kronen bei der Bank zu ergattern. Schweden gehört zwar zu der EU aber halten an ihrer eigenen Währung fest. Der Kurs ist ok. Bei den letzten größeren Hütten kann man zudem bequem mit einer VISA Karte bezahlen.

Vorab machten wir uns auch ein Bild darüber was uns täglich erwarten würde. Es gibt verschiedene Reiseführer die einem die Etappen vorgeben und in der Tat gibt es nicht viele Ausweichmöglichkeiten. Der Weg ist enorm gut ausgeschildert. Etwa alle 50m steht ein mannhohes Schild auf dessen Spitze ein Rotes X thront. Manchmal ist der Weg somit auch über Kilometer hinweg sichtbar. Aber für die Orientierung ist es sinnvoll auf das gute alte kartenmaterial zurückzugreifen.

Wir hatten bei dieser Tour auch ein GPS-Gerät dabei welches aber kaum zum Einsatz kam.

Handys erfüllten auch ihren Zweck und es war erstaunlich wie gut die Netzabdeckung in Schweden ist.

Da es aber selten Steckdosen gab waren die Handys aber zu 90% der Zeit aus, was auch gut war.

Durch das Vorbereiten und Planen konnten wir es gar nicht mehr erwarten bis wir endlich die Wanderschuhe schnüren und loslaufen konnten. Wie Rennpferde in einer Box wollten wir los aber noch war der Urlaub etwas entfernt.

Einen Tour Überblick gibt es im zweiten Teil.

Fazit: So eine lange Tour sollte man sicherlich genau Planen und sich vorab schon Gedanken darüber machen was man alles braucht und mitnehmen sollte.

Aber dies steigert natürlich die Vorfreud und man kann mit einem guten Gewissen starten.

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